Mein Selfpublishing-Projekt - Folge 2: Warum Romance und nicht Fantasy?

Mein Selfpublishing-Projekt - Folge 2: Warum Romance und nicht Fantasy?

Willkommen zurück zu Runde 2! Beim letzten Mal habe ich euch den wichtigsten Motivator für Selfpublishing vorgestellt, nämlich das liebe Geld. Und ihr habt meine drei Perspektiven kennengelernt: Business-Jenny, Spar-Jenny und Pragmatiker-Jenny. Eine Runde Applaus für Pragmatiker-Jenny, bitte – denn sie war es, die mich zum Genre Romance gebracht hat!

Denn wenn man sich so auf dem deutschen Buchmarkt umsieht, ist die Kombi Fantasy und Debüt-Autor*in nach wie vor eher schwierig. Durch die ausfallenden Buchmessen hat sich die Situation verschlechtert – für Autor*innen wie Verlage. Klar gibt es Schreibwettbewerbe, aber da hat man wieder das Problem, dass sich 600 Leute auf maximal 10 Plätze bewerben. Klar gibt es bewusst für Debütant*innen ausgerichtete Imprints. Die Vorgaben dort sind aber oft recht eng (wen wundert's, jede Sache hat einen Haken) und da ich nicht so auf "Die Liebesgeschichte ist im Zentrum und es muss ein Happy End geben" stehe, war ich dort auch schnell raus. Zumal man als Autor*in bei Imprints oft größtenteils selbst Werbung machen muss…

Alle diese Punkte brachten mich darauf, es einmal mit Romance im Selfpublishing zu probieren. Denn im Gegensatz zu Imprints habe ich hier freie Hand, was z.B. die Covergestaltung angeht, und Werbung muss man sowieso überwiegend selber machen. Wenn man sich auf dem deutschen Buchmarkt so umsieht, gibt es drei Genres, die sich besonders großer Beliebtheit erfreuen: Romance, Krimi und (Psycho-)Thriller. Fantasy hat hier nach wie vor leider keinen großen Markt, und einen Fantasyroman als Debütantin im Selfpublishing rauszubringen war mir schlicht zu riskant.

An dieser Stelle hat Spar-Jenny wieder ihren großen Auftritt, denn sie wollte zuerst eine Erzählung veröffentlichen. Ja, richtig gelesen, mein Debüt ist kein Roman, sondern eine Erzählung. Warum das? Nun, zum einen nehmen Verlage/Agenturen meist keine Erzählungen an, weil sich viele auf Romane spezialisiert haben. Zum anderen sind die Kosten beim Veröffentlichen einer Erzählung teils geringer:weniger Seiten = weniger Geld für Lektorat und Korrektorat. Da gab es gleich ein High Five zwischen Spar-Jenny und Pragmatiker-Jenny. Yes!

Nun war also das Manuskript gefunden, das ich als erstes veröffentlichen wollte. Aber wo anfangen in dem unübersichtlichen Dschungel an Möglichkeiten? Pragmatiker-Jenny empfiehlt: Na, am besten dort, wo man sich schon ein bisschen auskennt! Dank drei bereits erschienenen Kurzgeschichten (ihr findet die dazugehörigen Anthologien hier auf meiner Seite) kannte ich das Prozedere aus Lektorat und Korrektorat schon. Ich fragte also erst einmal zwei Lektorinnen an und ließ mir von beiden ein kostenloses Probelektorat erstellen.

Dann kam der erste schwierige Punkt (ja, jetzt schon!). Denn ich musste einer von beiden schweren Herzens absagen. Die andere, Xenia, bekam die Zusage – und ich wenig später den Vertrag von ihr zugeschickt. Business-Jenny flexte erst Mal die Finger und rief "Überlasst das mir!", las sich den Vertrag aufmerksam durch, nickte und unterschrieb schwungvoll. Jetzt ging es also richtig los – und ich konnte kaum fassen, dass ich als eingefleischte Fantasy-Autorin tatsächlich als erstes Romance veröffentlichen würde!

Apropos Dschungel an Möglichkeiten: Wie ich auf Xenia kam? Nun, über ihren Instagram-Account – sie engagiert sich neben der Arbeit als Lektorin nämlich als @equalwritesde sehr für Diversity. Bisschen ironisch, dass ausgerechnet Instagram, mit dem ich immer wieder hadere, mir zu meiner Lektorin verholfen hat – aber so ist das manchmal. Noch ironischer wird es nächstes Mal, denn Instagram half mir auch dabei, meine (voraussichtliche) Grafikerin fürs Buchcover zu finden. Warum ich hier einen Anfängerfehler begangen habe und wie man sich dem Thema "Hilfe, ich hab keine Ahnung, wie ich mit meiner Grafikerin übers Cover reden soll" annähert, dazu mehr in Folge 3.

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