Mein Selfpublishing-Projekt Folge 10: Warum Beschnittränder mein Endgegner sind und ich trotzdem Offline-Marketing mache

Mein Selfpublishing-Projekt Folge 10: Warum Beschnittränder mein Endgegner sind und ich trotzdem Offline-Marketing mache

Erinnert ihr euch an den Newsletter Nr. 8: Ein Krimi in Schwarz-Weiß? Darin habe ich von der Königsklasse meiner (Selfpublisher-)Albträume berichtet: Druckdaten. Ja, ich habe kein Problem mit dem Erstellen von Exceltabellen, ich kann sogar einfache Formeln und ein Kuchendiagramm (Wer bekommt hier auch gerade Hunger?) habe ich auch schon hingekriegt.

Inzwischen muss ich beim ersten Blick aufs Lektorat nicht mehr so bitterlich weinen wie beim ersten oder zweiten Mal, kann einigermaßen nachvollziehen, was meine Buchsetzerin Anika und meine Coverdesignerin für Infos brauchen und habe einen Zipfel Ahnung von Marketing erhalten. Aber Druckdaten? Druckdaten verursachen bei mir immer noch mittelschwere Schweißausbrüche.

So geschehen, als ich – mal wieder – mit Beschnitträndern fürs Drucken zu kämpfen hatte. Aber alles der Reihe nach. Wie ihr als buchaffine Menschen sicher wisst, steht bald die Leipziger Buchmesse 2023 ins Haus. Da DAdW Ende Mai endlich erscheint, ist das für mich natürlich ein wichtiger Vorabtermin, um diversen Autor:innen, die sich für mein Buch interessieren, ein Direktexemplar oder Marketingmaterial in die Hand zu drücken.

Neben Postkarten und Lesezeichen im DAdW-Design habe ich auch eine Visitenkarte erstellt. Da ich inzwischen schon die 2.000 Euro an Kosten überschritten habe (ja, das ist für ein 144-Seiten-Taschenbuch ohne besondere Extras), wollte ich die Visitenkarte unbedingt ohne Kostenaufwand designen. Gesagt, getan und schnell in Canva eingeloggt.

Wer mir auf Instagram folgt, weiß sicherlich, dass ich inzwischen gerne Posts mit Canva erstelle. Einfach, schnell und schick – und mit eingeschränkten Funktionen sogar kostenlos. So digital, so gut. Versucht man jedoch, mit Canva etwas für den Druck zu erstellen, wird es schon komplizierter. Warum?

Folgende Situation: Ich habe mir aus den tausenden Vorlagen eine ausgesucht, die hübsch und kostenlos ist (leider eine Rarität). Ich habe es mit Müh und Not geschafft, das Logo, das ich von Steffi (hier geht's zu ihrem sehr lesenswerten Buchblog: https://awkwardmomentsofsilence.com/ ) habe designen lassen, hineinzubekommen. Leider habe ich es nicht hinbekommen, das Logo passend zum Hintergrund in Dunkelviolett oder –grau einzufärben. Als alte Instagram-Häsin habe ich jedoch an den Filtern herumgespielt und voilà, es kam irgendsoeine Dunkelgrau-Lila-Farbe dabei heraus.

Eine Weltpremiere - ihr bekommt als erstes meine Visitenkarte mit Steffis Logo-Design zu sehen!

Das Design sieht schon mal gut aus. Nun bietet Canva mir an, die Visitenkarte für den Druck fertig zu machen. Die Größe lässt sich in der kostenlosen Variante nicht verändern. Es lässt sich auch nicht von RGB auf CMYK umstellen. RGB ist für digitale Farbdarstellung optimiert, CMYK für Print-Farben. Passt schon, denke ich mir, lade mir die Designs (Vorder- und Rückseite) herunter und ignoriere gekonnt den integrierten Druckservice von Canva, der für 50 Visitenkarten 17,50 Euro will. Ein schneller Blick auf gängige Druckanbieter genügt, um zu sehen, dass diese für weniger Geld 100 Visitenkarten drucken. Enttäuschend, Canva!

Ich erstelle also schnell einen Account bei wir-machen-druck.de (unbezahlte Werbung aus Überzeugung) und lade die zwei Bilddateien (Format stimmt schonmal) hoch. Wenig später kommt eine Mail von wirmachendruck.de bei mir an: Das Format der Visitenkarten stimmt nicht, es gibt keine Beschnittränder bzw. sind diese zu klein. Schon wieder diese Beschnittränder. Warum stehe ich nur immer mit den Dingern auf Kriegsfuß?

Erstmal habe ich eine etwas hilflose Mail an den Support von wirmachendruck.de gesandt. Es kam tatsächlich eine freundliche Antwort, allerdings hatte ich mein Beschnittrandproblem da schon gelöst. Trotzdem gut zu wissen, dass der Druckerei-Support sich kümmert. Ich habe also etwas panisch meine Logo-Designerin Steffi angeschrieben, ob sie mir mit den Beschnitträndern zu den Visitenkarten aushelfen könne.

Obwohl sie wahrscheinlich gerade auf Arbeit war, reagierte sie sehr schnell und "mogelte" mir Beschnittränder hinzu. Dank der "Warn-Email" von wirmachendruck.de wusste ich genau, welche Maße die Visitenkarte erfüllen musste (cm und/oder Pixel). Zumindest die 300 dpi (Druckqualität) stimmten trotz Canva-Debakel bereits.

Also rasch korrigiert und nochmals neu hochgeladen. Eineinhalb Wochen später hielt ich nicht nur meine Eigenexemplare (bei Tolino bestellt), sondern auch meine Visitenkarten in den Händen. Mein Messe-Auftritt war also gerettet! Fehlten nur noch die Postkarten und die Lesezeichen. Aber warum dieses zusätzliche Zeug?

Erst einmal: Das zusätzliche Zeug heißt "Streuartikel" oder "Streumittel". Klingt wie etwas, das man in Pferdeställe oder im Winter auf die Straße wirft, tatsächlich ist damit aber alles gemeint, was (potenzielle) Lesende als "Goodies" bezeichnen würden. Angenommen, ich treffe auf der Leipziger Buchmesse jemanden, der:die noch nie von mir oder meinem Buch gehört hat. Falls die Person (noch) unentschlossen ist, kann ich ihr eine Postkarte in die Hand drücken. Und falls die leer sind, ein Lesezeichen. Und falls die auch leer sind, eine Visitenkarte. Mit korrekten Maßen, da korrekte Beschnittränder. Yay!

Die Vorteile an haptischen Streumitteln?

📣
- Sie erreichen auch Personen, die mir nicht auf Instagram folgen/diesen Newsletter abonniert haben
- Sie erreichen auch Personen, die sich generell wenig online aufhalten, wenn sie nach Büchern suchen
- Sie erreichen auch Personen, die sich an anderen Orten als Buchhandlungen aufhalten (Arztpraxen, Cafés, …)
- Sie bleiben auch noch im Gedächtnis, wenn die (hektische) persönliche Begegnung zwischen zig anderen wieder vergessen oder vom Alltagsstress nach hinten gedrängt wurde
- Sie vermitteln einen guten ersten Eindruck des Buchs, denn wer sich die "Mühe" macht, scheint es mit dem eigenen Buch ernst zu meinen
- Ich kann sie ggf. auch per Post verschicken

Die Postkarte und das Lesezeichen machten mir beim Upload bei wirmachendruck.de übrigens keinerlei Probleme, da ich sie direkt von meiner Coverdesignerin (gegen Aufpreis) habe designen lassen. Denkbar wären neben meiner Auswahl zum Beispiel noch Sticker gewesen, das wäre mir dann im Druck aber zu teuer geworden. Bei der Postkarte und dem Lesezeichen habe ich aus Kostengründen immer die günstigsten Standardvarianten gewählt. Da DAdW mein Debüt ist und es bei mir aktuell finanziell so eng aussieht, habe ich entschieden, lieber günstig und vorerst in kleiner Auflage Marketingmaterial drucken zu lassen. Nachbestellen ist immer möglich, sollte die Auflage weg sein.

Auf der Rückseite der Postkarte seht ihr neben dem Klappentext zwei Blurbs (Weltpremiere, wer diese Blurbs gemacht hat!) sowie einen QR-Code, der euch direkt zu meiner Homepage/Meine Bücher bringt

Abschließend ein Call to Action, wie es so schön im Marketingsprech heißt: Ihr habt bis hierhin aufgepasst und gelesen? Prima! Dann gibt es jetzt ein besonderes Angebot für euch. Meine Eigenexemplare sind eingetroffen und ich biete euch folgendes an:

📣
- Lebt ihr in Berlin?
- Oder kommt ihr auf die Leipziger Buchmesse dieses Jahr?

Wenn ihr eine der zwei Fragen mit "Ja" beantwortet habt: Ihr könnt sehr gerne ein Direktexemplar bei mir bestellen! Aufgrund meiner früheren Erfahrung mit dem enormen Aufwand von Postsendungen (das schreit nach einem Extra-Newsletter) biete ich jedoch nur Direktabholung an (entweder in Berlin, Ort machen wir gern aus oder auf der LBM). Solltet ihr weder in Berlin wohnen noch auf die LBM kommen, könnt ihr mein Buch gerne (voraussichtlich) ab dem 24. Mai überall online bestellen. Bitte keine Printexemplare bei Amazon – Amazon ist prima für eBooks, aber jedes bestellte Print-Exemplar dort ist bares Geld, das eurer Lieblingsbuchhandlung flöten geht. Bestellt lieber bei genialokal.de! Weitere Alternativen findet ihr hier.

Was sind eure Vorteile, wenn ihr direkt bei mir kauft?

- Ihr spart euch zwei Euro Versandkosten (9,99 Euro kostet das Buch)
- Ihr unterstützt mich, da ich beim Direktkauf mehr verdiene als wenn ihr es über die gängigen Onlineshops (ab Ende Mai) kauft
- Ihr könnt das Buch früher in den Händen halten als alle anderen (Hähähä!)
- Ihr bekommt gratis eine Postkarte und ein Lesezeichen dazu (abhängig davon, wann ich diese endlich bekomme – die DHL hat bisher eine beispiellose Shit Show hingelegt)

Achtung! Da der Coverreveal erst für Mitte Mai geplant ist, bitte postet nach Kauf nicht das Cover auf Social Media, in Whatsapp-Gruppen oder sonstwo. Das würde die Attention (wir erinnern uns an AIDA vom letzten Newsletter) des Coverreveals ggf. zerstören oder mindern. Bitte postet ab dem Erscheinungstermin Rezensionen, was das Zeug hält. (Psst, das Buch soll, wenn alles klappt, am Mittwoch, den 24. Mai erscheinen. Ihr bekommt diese Info zuerst, hehehe!)

Die Rezension muss kein halber Roman werden – einfach Sterne vergeben und ein Satz macht mich auch sehr glücklich (außer natürlich, ihr vergebt einen Stern und kritisiert mein Buch destruktiv à la "Fand es sch***"). Rezensionen sind insbesondere für die Online-Sichtbarkeit und das Amazon-Ranking (Wir erinnern uns: mein eBook erscheint bei KDP) enorm wichtig. Je mehr Rezis mein Buch bekommt, desto höher wird es in den Kategorien, die für es zutreffen, gerankt.

Ich weise deswegen so ausdrücklich darauf hin, weil ich leider trotz sehr aufwendiger Vorbesteller-Aktion meiner ersten Kurzgeschichte (Dezember 2020 bei den wundervollen #BerlinAuthors erschienen) keine einzige Rezension meiner Kurzgeschichte und/oder der Anthologie erhalten habe. Ich wiederhole: null Komma nichts. Meine gesamte Arbeit hat mir an (Online-)Sichtbarkeit also gar nichts eingebracht. Leider!

Dabei dauert es nicht lange, auf Amazon, Thalia oder Lovelybooks einen Satz zu posten. Falls ihr noch keinen Account habt, ist in zwei Minuten einer erstellt. Bis zum 24. Mai habt ihr noch etwas Zeit, DAdW in Ruhe zu lesen und euch ein paar Gedanken zur Rezension zu machen, falls ihr direkt bei mir bestellt. Ich freue mich über jede Bestellung – nur so lange der Vorrat reicht, also zögert lieber nicht zu lange!

Beim letzten Newsletter sprach ich von Buchhandlungen – tatsächlich habe ich es bisher in keine einzige geschafft und auch noch keinerlei Waschzettel designt. Das Selfpublishing, die Weiterbildung und die Organisation von inzwischen zwei Lesungen (Infos folgen) halten mich ehrlich gesagt gerade ziemlich auf Trab. Ich habe es aber nicht vergessen. Euch wünsche ich noch einen wundervollen Sonntag, hoffentlich mit guter Lektüre, und freue mich schon über jede Person, die bei mir direkt vorbestellt*! Dazu antworte einfach auf diesen Newsletter mit "Ja" und nenn mir einen Ort, an dem du in Berlin oder auf der LBM das Buch abholen willst. Vielen Dank!

*Du hast auf Instagram oder privat schon vorbestellt? Alles klar! Dann brauchst du hier nicht zu antworten, damit ich nicht versehentlich zwei Exemplare für dich einpacke.

Euch hat der Newsletter gefallen? Dann erzählt es gern weiter! Ob Flüsterpost oder Instagram: The more, the merrier :-)


Ihr habt Folge 1-9 verpasst? Hüpft doch auf meine Website und lest es nach. Viel Spaß dabei!